A2. Die IT als Alleskönner im Innovations-Overdrive

Der IT-Markt liefert für jedes reale und potentielle Problem „Lösungen“. Im Chor mit der Fachpresse und auf Entscheider-Events werden für alle Arten von betrieblichen Vorgängen Verbesserungen und Einsparungen versprochen. Manager, die im operativen Betrieb keine Fortschritte und Innovationen mehr erzielen können, glauben gerne an die wundersamen Heilsversprechungen von IT-Beratern. Wenn die Unternehmensführung IT-Projekte startet, demonstriert sie Aktivität und Entschlossenheit. Nichtstun geht nicht. Also werden immer wieder neue IT-Projekte gestartet, bevor die vorherigen ihren Nutzen überhaupt entfaltet haben. Die IT-Abteilung wird mit Dauerinnovation belegt. Für die operative Optimierung vorheriger betrieblicher IT-Innovationen fehlt dann die Zeit. Die Belegschaft arbeitet mit bestehenden IT-Funktionen noch ineffizient und ist unsicher, da kommt schon die nächste Neuheit. Die Begeisterung für ein neues IT-Projekt bietet auch oft die Möglichkeit, ein altes, hoffnungsloses Projekt sang- und klanglos zu beerdigen.

So wird die IT-Abteilung Opfer von unternehmerischem Aktionismus. Welcher IT-Leiter kann schon nein sagen, wenn der oberste Chef von einer neuen Idee infiziert ins Büro stürmt.

Schwer zu bremsen sind Chefs bei der IT-basierten Automation von Workflow. Bis ein Workflow wirklich sauber und effizient läuft, braucht man viele Ressourcen und viel Zeit. Wie sehr der IT-Leiter auf die viele Zuarbeit und Kooperation mit dem Betrieb angewiesen ist, wird chronisch unterschätzt. Meist muss er sich noch selbst um das Lastenheft kümmern. Eine Untugend von Führungskräften ist es, mittels eines IT-Projektes zur Automatisierung eines Workflows das Verhalten und die Arbeitsinhalte der Mitarbeiter ändern zu wollen. Was durch Führungsarbeit nicht durchgesetzt werden kann, soll durch ein IT-Projekt erzwungen werden.

Werden Mitarbeiter durch IT bevormundet, gibt es Gegenreaktionen. Die Nutzer hängen sich an jeder Kleinigkeit auf und blähen auch kleinste Probleme auf. Die IT-Abteilung bekommt es zu spüren.

Zauberstab
Die IT-Firmen und ihre Werbeträger versprechen magische Wirkung. Die unter Erfolgs- und Wettbewerbsdruck stehenden IT-Kunden wollen gerne daran glauben. Es wäre so schön, wenn das Wunderbare passiert.
IT System Wunschliste
Die IT-Abteilung als Adressat grenzenloser Wünsche.

Dabei hat die IT-Abteilung ohnehin schon genug mit den IT-Nutzern und deren individuellen Eigenheiten zu kämpfen. Die Digitalisierung des privaten Lebens macht die Nutzer immer anspruchsvoller. Was sie in Medien, bei Freunden und Kollegen an Möglichkeiten sehen, möchten sie in ihrem Unternehmen auch haben. Mitarbeiter mit geringer Leistung nutzen den Wunsch nach besseren Hilfemitteln geschickt zur Ablenkung. So gewinnen sie Zeit. Am Ende bewahrheitet sich jedoch das amerikanische Sprichwort: „A fool with a tool is still a fool“.

Die Leistungsträger des Unternehmens wollen mit guten Absichten ihre individuellen Vorstellungen realisiert sehen. Ihren Vorgesetzten fällt es schwer, nein zu sagen, und schon wieder wird ein neuer Projektwunsch beim IT-Leiter eingespeist. Der kann ja im Prinzip alles machen. Es gibt bei IT keine sichtbare physikalische Grenze. Das ist die Krux im Job des IT-Leiters. Mit der unternehmensweiten Visualisierung des Projektportfolios durch die 2ease®SMap-Methode wird dem ungehemmten Wünschen wirksam entgegengearbeitet.